Ausbildung, Berufsbild und Einsatzgebiete von Physiotherapeuten
Physiotherapeut/in ist kein eigenständiger Heilberuf, sondern gehört zu den Gesundheitsfachberufen (früher Heilhilfsberufe).
Physiotherapeuten analysieren und interpretieren sensomotorische Funktions- und Entwicklungsstörungen, um sie mit speziellen manuellen und anderen physiotherapeutischen Techniken zu beeinflussen. Primärer Ansatzpunkt ist das Bewegungssystem und das Bewegungsverhalten, wobei das Ziel Schmerzfreiheit und ökonomisches Bewegungsverhalten, oder das Schaffen von Kompensationsmöglichkeiten bei irreversiblen Funktionsstörungen ist.
Physiotherapeuten beeinflussen aber auch Funktionsstörungen innerer Organe, verbessern die Eigen- und Fremdwahrnehmung sowie die Sozialkompetenz und können ebenfalls auf die psychische Leistungsfähigkeit einwirken.
Ziele der Physiotherapie sind darüber hinaus, Eigenständigkeit und Selbständigkeit des Patienten zu fördern und die Selbstheilungskräfte des Organismus zu aktivieren; wo Selbständigkeit des Patienten nicht zu erreichen ist, gehört zu den physiotherapeutischen Aufgaben das Anleiten von Angehörigen (z.B. in der Pädiatrie oder bei schweren neurologischen Störungen).
Betätigungsfelder der Physiotherapeuten sind:
* Prävention
* stationäre und ambulante Therapie
* Rehabilitation
* Kurwesen
* Wellness
* Heilgymnastik
* physiotherapeutische Arbeitsplatzberater (ErgoPhysConsult®)
Ausbildung
In Deutschland ist die Ausbildung zum/zur Physiotherapeuten/in seit 1994 durch das Masseur- und Physiotherapeutengesetz (MPhG) geregelt. Bis dahin war in den alten Bundesländern die Bezeichnung "Krankengymnast/in" üblich (vgl. Physiotherapie).
Zu dem MPhG gehört eine Ausbildungs- und Prüfungsverordnung, in der die dreijährige Ausbildung näher geregelt ist. Sie umfasst derzeit 2900 Stunden theoretische und 1600 Stunden praktische Ausbildung. Der Theorie-Unterricht findet nur in staatlich zugelassenen Schulen statt. Der praktische Anteil wird zum Teil in der Schule, zum größten Teil aber in zugelassenen Praktikumseinrichtungen absolviert. Den Abschluss bildet eine staatliche Prüfung (Examen) mit schriftlichem, mündlichem und praktischem Teil.
Seit 2010 gibt es auch in Deutschland die Möglichkeit, an Fachhochschulen das Fach Physiotherapie zu studieren.
Die schulische Ausbildung
Stunden
40 240 140 360 30 30 40 20 60 20 40 60 120 100 500 150 60 60 700 |
Fächer
Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde Anatomie Allgemeine Krankheitslehre Spezielle Krankheitlehre: Innere Medizin, Orthopädie, Chirurgie, Neurologie, Psychiatrie, Gynäkologie, Pädiatrie, Dermatologie, Geriatrie, Rheumatologie, Arbeits- und Sportmedizin Hygiene Erste Hilfe und Verbandtechnik Angewandte Physik und Biomechanik Sprache und Schrifttum Psychologie / Pädagogik / Soziologie Prävention und Rehabilitation Trainingslehre Bewegungslehre Bewegungserziehung Physiotherapeutische Befund- und Untersuchungstechniken Physiotherapeutische Behandlungstechniken Massage Elektro-, Licht- und Strahlentherapie Hydro-, Blneo-, Thermo- und Inhalationstherapie Methodische Anwendung der Physiotherapie in den Fächern der speziellen Krankheitslehre |
Die praktische Ausbildung
Stunden
240 240 240 240 160 80 80 |
Fächer
Chirurgie Innere Medizin Orthopädie Neurologie Pädiatrie Psychatrie Gynäkologie |
In den letzten Jahren bieten zunehmend auch Fachhochschulen Studiengänge zur Physiotherapie an, meist in Kooperation mit einer Berufsfachschule.
Fort- und Weiterbildung
Die Entwicklung der Medizin, das ständige Feedback aus der Grundlagenforschung und die permanente Weiterentwicklung der Behandlungsverfahren verändern die Anforderungen in Ausbildung und Berufsalltag in relativ kurzen Abschnitten. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind obligatorisch. Die Berufsverbände (siehe unten), Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreise haben dazu eine Fülle von Angeboten.
Fortbildungskurse frischen die bestehenden Kenntnisse auf. Sie enden zwar nicht mit einer Prüfung, führen aber gegenüber den meisten Ärzten und Patienten zu einer höheren Akzeptanz und mehr Vertrauen.
Weiterbildungsmaßnahmen schließen fast immer mit einer Prüfung ab und führen zu einer Höherqualifizierung. Sie beinhalten immer ein komplettes Behandlungskonzept. Sie können auch der Spezialisierung zu einer Lehrtätigkeit dienen oder in völlig neue Bereiche vordringen. Der physiotherapeutische Arbeitsplatzberater oder ErgoPhysConsult® stellt eine solche Spezialausbildung dar. Hier ist eine mehrjährige Ausbildung zu durchlaufen, die mit einer Abschlußarbeit abschließt. Diese Ausbildung habe ich vor einigen Jahren durchlaufen. Der ErgoPhysConsult® ist qualifiziert, Arbeitsplatzanalysen hinsichtlich ergonomischer Kriterien vorzunehmen. So lassen sich kurzfristig Verbesserungen erzielen und langfristig Spätfolgen präventiv verhindern.
Fort- und Weiterbildung
Die Entwicklung der Medizin, das ständige Feedback aus der Grundlagenforschung und die permanente Weiterentwicklung der Behandlungsverfahren verändern die Anforderungen in Ausbildung und Berufsalltag in relativ kurzen Abschnitten. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sind obligatorisch. Die Berufsverbände (siehe unten), Arbeitsgemeinschaften und Arbeitskreise haben dazu eine Fülle von Angeboten.
Fortbildungskurse frischen die bestehenden Kenntnisse auf. Sie enden zwar nicht mit einer Prüfung, führen aber gegenüber den meisten Ärzten und Patienten zu einer höheren Akzeptanz und mehr Vertrauen.
Weiterbildungsmaßnahmen schließen fast immer mit einer Prüfung ab und führen zu einer Höherqualifizierung. Sie beinhalten immer ein komplettes Behandlungskonzept. Sie können auch der Spezialisierung zu einer Lehrtätigkeit dienen oder in völlig neue Bereiche vordringen. Der physiotherapeutische Arbeitsplatzberater oder ErgoPhysConsult® stellt eine solche Spezialausbildung dar. Hier ist eine mehrjährige Ausbildung zu durchlaufen, die mit einer Abschlußarbeit abschließt. Diese Ausbildung habe ich vor einigen Jahren durchlaufen. Der ErgoPhysConsult® ist qualifiziert, Arbeitsplatzanalysen hinsichtlich ergonomischer Kriterien vorzunehmen. So lassen sich kurzfristig Verbesserungen erzielen und langfristig Spätfolgen präventiv verhindern.